Neben der Präsentation renommierter Künstler widmet sich die galerie gugging der Förderung unbekannter Kunstschaffender. Im Zuge ihres Formats “neue künstler” macht sie diese Tradition einmal mehr sichtbar. Den Auftakt der neuen Ausstellungsreihe werden die Arbeiten von Lejo und Alfred Neumayr machen, die erstmals gezeigt werden.
Lejo kauft seit den frühen 1990ern Fotos aus Verlassenschaften und begann 2007 damit, Collagen aus den bis zu hundert Jahre alten Erinnerungsstücken fremder Menschen anzufertigen. Seine poetischen Werke verweisen auf die namenlose Herkunft der zurückgelassenen Fotos und erzählen als Spiegel der Gesellschaft über die Moden der jeweiligen Zeit. Sie bestechen durch ihre feinsinnige Zugangsweise, ihre formale Ausgereiftheit und ihren dezent-ironischen Humor.
Alfred Neumayr, der seit 2011 das offene atelier gugging besucht, fertigt großformatige, fein ausgearbeitete Zeichnungen an. Er experimentiert mit verschiedenen Federn und Tuschen, bringt auf, kratzt ab, verdünnt oder vermischt, bis die Bilder durch die dabei entstehenden rhythmischen Strukturen lebendig zu werden scheinen. Die Arbeiten erinnern an geologische Formationen, Fotografien aus dem Weltraum, Phantasiewelten oder Fabelwesen und faszinieren durch die konsequent kleinteilige Auseinandersetzung mit der großen Fläche.