Die galerie gugging präsentiert in der Schau „nippon brut“ drei japanische Künstler begleitet von traditioneller japanischer Arbeitskleidung, dem Boro.
Obsessive Schriftarbeiten von Yuichi Saito (1983) und Kunizo Matsumoto (1965) und die Filzapplikationen von Junko Yamamoto (1972) werden ergänzt mit Boros, Arbeitskleidung, die, mit sorgfältigen Stichen und Flicken der zahlreichen Träger versehen, eine unerwartete Alltagsästhetik aufweisen. Der zurückhaltende Ausdruck der künstlerischen Arbeiten kontrastiert mit der herkömmlichen Erwartungshaltung gegenüber Art Brut – ihre Klarheit erfordert die Sensibilität des Betrachters.
Kunizo Matsumoto lädt ein in die von ihm bewunderte Welt traditioneller japanischer Unterhaltung, während Yuichi Saitos Arbeiten den zeitgenössischen Phänomenen Manga und Trickfilm begegnen. Die Filzapplikationen von Junko Yamamoto zeigen eine fröhliche Verbindung ihres Sinnes für Vorstellung und Berührung. Boro, eigentlich ein Symbol der Armut und des Mangels, zeigt eine Form von Reichtum, die sich nicht kommerziell herstellen lässt. Japan war immer berühmt für ein feines Handwerk. Diese Arbeiten zeigen nachdrücklich diese Tradition – in ihren Ausformungen abseits des Gewohnten.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Galeristin Yukiko Koide, in deren Galerie “Yukiko Koide presents”, Tokio, bereits Werke der Gugginger Künstler Oswald Tschirtner und Leonhard Fink präsentiert wurden.