Roger Ballen, 1950 in New York geboren, hat eine der unverwechselbarsten Bildsprachen der zeitgenössischen Kunst entwickelt, in der Fotografie mit Zeichnung, Film, Skulptur und Installation verschmilzt. Nach Jahren des Reisens ließ er sich in den 1980er-Jahren in Südafrika nieder, wo er seine künstlerische Sprache fand und die Fotografie zu einem Medium formte, das freilegt, was er den „schwarzen Kern“ des Geistes nennt. Beeinflusst von Henri Cartier-Bresson und André Kertész verbindet Ballen formale Präzision und kompositorische Strenge mit einer Suche nach verborgenen, komplexen Wirklichkeiten. Tief in der Ästhetik der Art Brut und des Surrealismus verwurzelt, spiegelt sein Werk die Faszination beider Bewegungen für das Ungefilterte und das Unbewusste wider.Das sogenannte Ballenesque-Bild verwandelt Unordnung in formale Kohärenz und stellt die Frage, ob Chaos oder Ordnung die menschliche Existenz bestimmt. Diese Spannung verleiht seinem Werk seine charakteristische Intensität – rätselhaft, bizarr und zutiefst menschlich.Ballen ist in bedeutenden Sammlungen vertreten, darunter dem Museum of Modern Art, dem Centre Pompidou und dem Stedelijk Museum.
ballen roger
(1950)

