Die 13. Ausgabe der Konzert-Serie galerie gugging special edition ist einmal mehr eine große exklusive Live-Premiere. Erstmals überhaupt laden wir zur ‘special edition’ in die neue galerie gugging vienna im ersten Bezirk in Wien. Am 6. Oktober wird mit Marco Kleebauer einer der aktuell spannendsten, experimentierfreudigsten und vielseitigsten jungen österreichischen Künstler gemeinsam mit Aaron Hader die galerie gugging vienna mit seinem aufregenden neuen Performance-Projekt “self-destructive music” bespielen. Dabei im Zentrum: eine Tonbandschleife und ein Magnetband, Marco Kleebauer (Bass) und Aaron Hader (Saxophon). Weitere Details im Text weiter unten.Abgesehen von seinen vielseitigen Kunstprojekten erobert Marco Kleebauer aktuell gerade als Solokünstler und mit Bands wie Sharktank oder Leyya die europäische Popwelt und katapultierte sich bereits davor als Produzent internationaler Formationen wie Bilderbuch oder Oehl in die oberste Liga.
Zur Idee und Performance des Künstlers: “‘Self-destructive music’ ist ein auditives Konzept, das um die Frage ‘Was ist Musik überhaupt?’ kreist. Ihre dramaturgische Form wird durch eine Tonbandschleife bestimmt, die sich aufgrund des physischen Verfalls des Magnetbands selbst degeneriert – sie wird immer und immer wieder abgespielt, bis nur noch weißes Rauschen übrig ist. Wir neigen dazu, mit weißem Rauschen ‘nichts’ zu assoziieren, aber theoretisch sind es alle vorhandenen Frequenzen, die gleichzeitig abgespielt werden, und deshalb ist es ‘alles’.” (Marco Kleebauer)Marco Kleebauer wurden schon viele Bezeichnungen zugeschrieben – Soundtüftler, Wunderwuzzi, Produzent, Multi-Instrumentalist. Sie sind alle richtig und doch nicht ausreichend, um die Breite des Schaffens dieses zentralen Spielers des österreichischen Popwunders der letzten Jahre auch nur annähernd zu beschreiben. Spieler, hingegen, trifft es schon ganz gut. Marco Kleebauer teilt mit geradezu kindlicher Freude auf Instagram (@justsmileand.wav) im Erklärmodus die komplexesten Setups im Studio, mit denen er seine längst unverkennbar gewordenen Sounds zaubert. Er präsentiert Experimente, bei denen er mit den Tonarmen des Plattenspielers jongliert, als wären sie Kinderspielzeug. Diese Verspieltheit ist der Antrieb beim Entdecken neuer Sounds. Die Wiederholung ist des Musikers größtes Feindbild.So ist es auch kein Wunder, dass er auf der einen Seite den spannendsten Pop dieser Tage produziert. Auf der anderen Seite genießt er aber vor allem das Tiefseetauchen in den Untiefen des Musikmeeres und veröffentlicht in unregelmäßigen Abständen – oft spontan – Soundfragmente und ganze Musiklandschaften; oder ganze Konzeptalben, die von selbstgebrautem Bier begleitet werden; oder überhaupt, wie aktuell, an einer Soundfläche, die ein von ihm zur Gänze bemaltes Sketchbook wie ein Hörspiel begleiten soll.Marco Kleebauer wird so mehr und mehr zum multimedialen Hubble-Teleskop, der, um Sinn zu finden, die Grenzen seines Universums täglich aufs Neue ausloten muss und stets Ecken darin entdeckt, deren Existenz einen Tag davor noch völlig unvorstellbar schien. Die Bühne ist sogleich sein großes Spielzimmer.
+++ Tickets bestellbar unter: programm & tickets (Achtung: das Kartenkontingent für diese Veranstaltungsserie ist aufgrund der Raumkapazität limitiert!) +++
Künstlerische Leitung ‘special edition’: Michael Martinek
Direktorin galerie gugging: Nina Katschnig
Ton- & Lichttechnik: Wolfgang Wehner
Foto © Sophie Lindinger